Private Krankenversicherer dürfen die Erstattung für psychotherapeutische Behandlungen auf 30 Sitzungen pro Kalenderjahr begrenzen. Durch eine solche Regelung werden die Versicherten nicht unangemessen benachteiligt, hat der Bundesgerichtshof entschieden.
Die Begrenzungsklausel in den Versicherungsbedingungen ist wirksam, entschieden die Richter des Bundesgerichtshofs. Schließlich nehme der Versicherer die Erstattung medizinisch notwendiger Leistungen nicht grundsätzlich von der Erstattung aus.
Nach Gutachten von Sachverständigen würden mit 30 Sitzungen im Jahr sämtliche Kurzzeittherapien und auch ein Teil der Langzeittherapien abgedeckt. Selbst wenn mehr als 30 Sitzungen notwendig würden, decke die Versicherung immer noch einen erheblichen Teil der Kosten für die Gesamtbehandlung ab, so der Bundesgerichtshof. In seinen Versicherungsbedingungen habe das Unternehmen hinreichend deutlich gemacht, daß auf Versicherte eine finanzielle Eigenbeteiligung zukommen kann.
Dahinter stehe das gewichtige Interesse des Versicherers, sein Kostenrisiko zu begrenzen, so die Richter. Dem Interesse der Gesamtheit aller Versicherter an bezahlbaren Prämien werde damit Rechnung getragen.
Ärzte Zeitung, 14.09.2004
Das Urteil des Bundesgerichtshofs, Aktenzeichen: IV ZR 257/03
Dienstag, 14. September 2004
Privat versichert? Psychotherapie? Wenn das mal gut geht...
Sonntag, 12. September 2004
Wahrnehmung nicht genetisch verankert
Nach Erkenntnissen eines Forscherteams des Max-Planck-Institutes sind Grundannahmen beim Menschen nicht genetisch verankert, sondern sie werden je nach konkreter Erfahrung angepasst. Das belegt die besondere Fähigkeit des menschlichen Gehirns, sich an wechselnde Umweltbedingungen flexibel anpassen zu können.
Das Gehirn nutzt dabei Erfahrungen und Annahmen über die Umgebung. Momentane Sinnesinformation durch Augen, Nase oder Haut, und Vorwissen über die Umwelt werden aufeinander abgestimmt..
Selbst fundamentale Vorannahmen sind nicht genetisch verankert, sondern werden ständig auf der Basis der statistischen Regelmäßigkeit, mit der sie in der Umgebung auftreten, innerhalb relativ kurzer Zeit erlernt und angepasst.
In Untersuchungen bei Hühnern waren die Ergebnisse grundverschieden, da bei ihnen offensichtlich diese Fähigkeiten genetisch verankert sind.
Pressetext.de 8.9.2004
Weitere Informationsquellen:
Der Originaltext der Max-Planck-Gesellschaft vom 7.9.2004
Ins rechte Licht gerückt: Deutsch-britisches Forscherteam belegt, wie sich unsere Wahrnehmung verändert, wenn das Licht nicht mehr von oben kommt.