Die nordrheinischen Krankenkassen haben der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein am 30.9.2005 einen Brief geschrieben:
Die nordrheinischen Vertragsärzte sind zur wirtschaftlichen Verordnungsweise verpflichtet. Sie halten sich aber an diesen Grundsatz nicht. (...) Der Ausgabenanstieg (...) lässt den Schluss zu, daß die Vertragsärzte (...) maßlos und unkontrolliert vorgehen. (...)
Deswegen müssen die Verträge ab sofort so gestaltet werden, daß der Vertragsarzt (...) unmittelbar und kurzfristig sanktioniert wird; eine sofortige Kürzung der Honorarabschlagzahlung (...) ist hierfür unabdingbare Voraussetzung.
Wir werden daher die Überschreitung der für das Kalenderjahr 2005 festgelegten Arzneimittelobergrenze zum Anlass nehmen, die zu vereinbarende Gesamtvergütung für das Kalenderjahr 2006 zu reduzieren und dies auch durchzusetzen.
Der Vorsitzende der KV Nordrhein, Dr. Hansen, appelliert daher „an alle Ärztinnen und Ärzte, ihre Verordnungen auf Sparpotenziale zu überprüfen und das Gebot der Wirtschaftlichkeit noch stärker zu beachten.“
Was heisst das für den psychiatrischen Versorgungsbereich?
Nie wieder atypische Neuroleptika?
Nie wieder teure Depotpräparate?
Nie wieder leitliniengerechte Therapie?
Valium fürs Volk?
Nicht mit uns!
Kommen Sie zur Informations- und Protestveranstaltung der Freien Ärzteschaft!
Am Mittwoch, dem 9.11.2005, ab 11 Uhr In Köln (auf der Domplatte)!
Mittwoch, 26. Oktober 2005
Kollektivregress droht!
Samstag, 15. Oktober 2005
Es wird Unruhe aufkommen!
Ein Beitrag von S. Kroll
Wir werden uns darauf einstellen müssen, dass sich die Nachrichten in den nächsten 3 Wochen überschlagen werden.
Es wird kein Tag vergehen, an dem wir nicht neue Hiobsbotschaften aus den Regionen über die erste Abrechnung nach dem neuen EBM hören werden.
In diesem Oktober 2005 werden viele Kollegen inne halten, sich die Augen reiben, nachdenklich und sprachlos werden angesichts der falschen Versprechungen, die Ihnen mit dem neuen EBM von der KBV, namentlich Herr Köhler und Herr Richter-Reichhelm, mal gemacht wurden!
Manche Kollegen werden sich erschrecken, andere werden wütend werden, einige werden den letzten Rest von Hoffnung verlieren. Viele Schicksale, die eine Ursache haben: Die völlig unzureichenden Finanzmittel für die Ärzte in ihren Praxen und deren ungerechte und undurchschaubare Verteilung!