Viel deutet darauf hin, dass unsere von sozialistischer Prägung angehaucht scheinende Ministerin das Gesundheitswesen nach niederländischem Vorbild umbauen möchte. Holländer finden das befremdlich:
Für sie zählt das deutsche Gesundheitswesen mit zum Besten, was ein Patient bekommen kann. "Bis ich bei uns an den richtigen Arzt gerate, bin ich längst tot", kommentiert der 61-jährige Karl Meijster das niederländische Gesundheitssystem mit Galgenhumor.
Fachärzte praktizieren nur in Krankenhäusern. Auf einen Termin, etwa beim Internisten, müsse er Monate warten, erzählt der Mann. "Wenn du dann untersucht wirst, kommt der Assistent vom Assistenten. Dann wirst du nach Hause geschickt und musst warten. Dann musst du wieder hin, hast wieder einen anderen Arzt, der dann sagt, dass man für eine weitere Untersuchung zu einem anderen Arzt muss", beschreibt er eine Odyssee.
::: Holländer lassen sich lieber am Niederrhein behandeln: "Bei uns wäre ich längst tot" ::: WZ 8.12.2006
Sonntag, 10. Dezember 2006
In Holland wäre ich längst tot!
NHS light? Nein Danke!
In England ist man uns schon Jahre voraus - Frau Schmidt könnte viel daraus lernen! Ameisen auf dem Boden, Kakerlaken unter dem Bett, Wartelistenmedizin, ungewaschene Ärzte: willkommen in London.
Noch immer müssen Patienten lange auf Behandlungen warten, im Mittel sogar länger als zuvor. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums stehen derzeit knapp 800.000 Patienten auf Wartelisten, über ein Viertel von ihnen müssen sich zwischen 13 und 26 Wochen gedulden. Und: ein großer Teil der Finanzmittel für den NHS versickert in einer byzantinisch anmutenden Gesundheitsbürokratie.
Wer aus britischer Perspektive die Debatte um die deutsche Gesundheitsreform verfolgt, ist sehr verwundert. Zum einen vermittelt sie den Eindruck, die Gesundheitsversorgung stünde kurz vor dem Kollaps. Wer so etwas behauptet, der sei herzlich eingeladen, sich in britischen Krankenhäusern umzusehen. Noch mehr verwundert an der deutschen Reformdebatte jedoch, dass einige Beteiligte offenbar darauf aus sind, das deutsche Gesundheitswesen zu einer Art „NHS light“ umzubauen.
:::Vorsicht, Staatsmedizin! Was Ulla Schmidt von Englands Misere lernen kann ::: capital.de, 08.12.2006
Freitag, 8. Dezember 2006
Strafanzeige gegen Lauterbach und Schmidt
Freie Ärzteschaft erstattet Strafanzeige gegen Lauterbach und Schmidt
Die Ärzteorganisation "Freie Ärzteschaft" (FÄ) hat Strafanzeige gegen Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt und den Leverkusener Bundestagsabgeordneten Karl Lauterbach gestellt. "Der von beiden erhobene Vorwurf, wir würden Patienten in Geiselhaft nehmen, stellt uns auf eine Stufe mit Schwerkriminellen. Das ist nicht hinzunehmen", erläutert FÄ-Präsident Martin Grauduszus die Anzeigen wegen Beleidigung einer ganzen Berufsgruppe.