Prof. Lauterbach vermarktet derzeit massiv sein Buch. Am 11.6. im Spiegel. Und am 12.6. bei Frontal21. Leider muß dazu festgestellt werden, dass er seine ärztefeindlichen Äußerungen mit aus dem Zusammenhang gerissenen Zitaten belegt. Daher hat das Landgericht Hamburg eine einstweilige Verfügung gegen ihn erlassen, weil er einen Leserbeitrag aus dem Forum www.facharzt.de zitiert, dabei allerdings verschwiegen hatte, dass der Autor diesen klar als Satire gekennzeichnet hatte.
Man kann eigentlich - journalistische Sorgfalt vorausgesetzt - erwarten, dass Zitate nicht so verfälscht wiedergegeben werden, dass sich ihr Inhalt ins Unkenntliche verkehrt. Der vom Landgericht jetzt verbotene Fall erscheint jedenfalls wie eine krasse, leicht erkennbare und billige Manipulation.
Mittwoch, 13. Juni 2007
Zitatverfälschungen vor Gericht
Montag, 11. Juni 2007
Ein Abgrund an Abneigung gegen Ärzte
"Unsere Gegner sind die Patienten" vom 11.06.2007 - 33552 Zeichen DER SPIEGEL Seite 86. Kein Link verfügbar.
Herr Prof. Lauterbach weist in gewohnt gefälliger Manier auf Mißstände unseres Gesundheitssystems hin und kritisiert zu Recht die systembedingte Zweiklassenmedizin. Er macht auf das Versagen der Politik aufmerksam, der es in den letzten 20 Jahren nicht gelungen ist, den längst überfälligen Systemwandel herbei zu führen.
Leider erschöpft sich seine innovative Potenz in der Forderung nach einem steuerfinanzierten Gesundheitssystem, welches dann vollständig der politischen Willkür ausgeliefert wäre. Als Mitinitiator eines Milliarden verschlingenden bürokratischen Molochs, des so genannten Risikostrukturausgleichs, ist er mitverantwortlich für die Beibehaltung der Zweiklassenmedizin.
Es ist zwar verständlich, wenn er, als Aufsichtsratsmitglied eines großen Klinikkonzerns, die Öffnung der Kliniken für die ambulante Behandlung fordert. Das Verständnis lässt aber unmittelbar nach, weil er im gleichen Atemzug zugibt, dass Klinikärzte und –verwaltungen in erster Linie Gewinnerzielungsabsichten und weniger das Patientenwohl verfolgen. Im Kontrast dazu arbeiten niedergelassene Haus- und Fachärzte in der wohnortnahen Versorgung bis zur Selbstaufgabe daran, den Kranken auch unter den unzureichenden politischen Vorgaben effizient zu helfen.
Das wird ihnen zunehmend erschwert, und so wundert es nicht, dass sie, ähnlich wie ein Mobbing-Opfer, gelegentlich zu wütenden Rundumschlägen ausholen. Es wäre, bei sorgfältiger redaktioneller Durchsicht, ein Leichtes gewesen, den angestaubten und befremdlich einseitigen und dazu noch teilweise fehlerhaft eingeordneten Textauszügen aus dem Internetforum facharzt.de einige der weitaus häufigeren, sachlichen und konstruktiven Beiträge gegenüberzustellen.
Mittwoch, 6. Juni 2007
Hauärzte in Niedersachsen
Kurz vor den Sommerferien werden 825 niedersächsische Ärzte über drohende Regresszahlungen aufgrund ihrer Arzneiverordnungen informiert. Es handelt sich nach KV-Angaben um ein Regressvolumen von rund 106,5 Millionen Euro.
Passt zur Werbekampagne der KVN wie die Faust auf's Auge.
Wer will unter diesen Umständen noch Hauarzt werden?
Die Regresse sind existenzbedrohend und gefährden damit die ambulante Versorgung.
Sonntag, 3. Juni 2007
Eingriffe in die Behandlungsfreiheit
Die von der Freien Ärzteschaft angeprangerte "Beratungspauschale" der AOK für Ärzte in Hessen, die ihre Patienten auf billigere Medikamente umstellen, fand Beachtung auch in der WZ vom 1.6.2007. Besonders interessant finde ich die Tatsache, daß die angeschriebenen Ärzte von der AOK Listen ihrer Patienten mit besonders teuren Medikamenten erhielten.
Ich dachte immer, diese Informationen dürfen Kranke Kassen gar nicht haben!