Wir geben heute fast 50% mehr für die Gesundheitsversorgung aus, als das nächstbilligere Land. Und trotzdem ist die Qualität unserer Gesundheitsversorgung oft schlechter, und wir sind nicht gesünder. Tatsächlich leben Menschen in Staaten, die weniger für die Gesundheitsversorgung ausgeben, sogar länger als wir.
Unser überteuertes Gesundheitssystem macht Ärzte unzufrieden, die 20% ihrer Arbeitszeit darauf verschwenden, Patienten über Versicherungsbedingungen aufzuklären, Antragsformulare auszufüllen und Bittbriefe zu schreiben, und die deswegen immer weniger Zeit haben, sich tatsächlich um ihre Patienten zu kümmern.
Wir brauchen dringend eine Reform.
Zunächst müssen wir elektronische Patientenakten einführen. Das macht die Patientenversorgung effizienter und sicherer.
Dann müssen wir in die Prävention investieren, damit Krankheiten gar nicht erst entstehen, und damit die Versicherungsbeiträge sinken können.
Ausserdem brauchen wir Pauschalvergütungen statt Einzelleistungsvergütungen für Ärzte, damit diese nicht immer mehr Behandlungen, sondern eine bessere, ganzheitliche Versorgung anbieten. Wir müssen die hausärztliche Versorgung stärken. Unabhängige Institute müssen für uns qualitätsgesicherte, evidenzbasierte Leitlinien erarbeiten, um unsere Sparbemühungen zu unterstützen.
Na, wer hat das im Juni 2009 gesagt? Frau Schmidt? Herr Knieps? Frau Merkel? Herr Hoppe? Andere Vorschläge?
Sie werden lachen... wenn Sie hier mal klicken wollen.
Dienstag, 16. Juni 2009
Die Heilung des Gesundheitssystems
Geschrieben von frontier psychiatrist
in Ärztepranger
um
23:16
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IQWiG Vorbericht zu neueren Antidepressiva
Deutsches Ärzteblatt: Nachrichten "Kontroverse um Antidepressiva – IQWiG kritisiert Pfizer"
Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat einen Vorbericht zu drei neueren Antidepressiva vorgelegt. Für Bupropion von GlaxoSmithKline konstatiert das Institut einen Nutzen bei der sogenannten Winterdepression. Mirtazapin von Essex Pharma wird unter Vorbehalten positiv bewertet, während eine Wirkung von Reboxetin nicht ausreichend durch Studien belegt sei. Das IQWiG wirft Pfizer vor, nicht alle Daten zur Verfügung gestellt zu haben, was der Hersteller zurückwies.
Interessant ist in diesem Zusammenhang eine Meta-Analyse, die Anfang des Jahres im Lancet erschien. Die beste Wirkung bescheinigten die Autoren den vier Wirkstoffen Mirtazapin, Escitalopram, Venlafaxin und Sertralin. Sertralin und Escitalopram wurden hervorgehoben, weil sie den anderen Wirkstoffen in der Akzeptabilität überlegen waren. Reboxetin hatte sowohl hinsichtlich der Wirksamkeit als auch der Akzeptabilität ein schlechtes Ranking erzielt.
Geschrieben von Dr. med. Ewald Proll
in Psychiatrie
um
22:04
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Montag, 15. Juni 2009
Ich kann es nicht. Wählt mich ab. (9)
Amtlich: Ursula von der Leyen hat gelogen [Indiskretion Ehrensache]
Ursula von der Leyen hat gelogen. Eiskalt. Der Beweis: die Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der FDP-Fraktion. Weder hat man sich mit den gesetzlichen Grundlagen anderer Nationen beschäftigt, noch hat die Bundesregierung versucht herauszufinden, wo Server mit Kinderpornographie stehen. Und die ausländischen Listen wurden ebenfalls nicht überprüft.
Ach, übrigens: Der Bitkom hat natürlich keineswegs behauptet, Kinderpornographie sei "einer der größten Märkte für organisierte Kriminalität".
Hier wird versucht ein Gesetz - das noch dazu die Gewaltenteilung zwischen Legislative, Judikative und Exekutive einfach aushebelt - nach Gutsherrenmanier und unter völliger Missachtung demokratischer Prinzipien durchzudrücken.
Geschrieben von frontier psychiatrist
in Ärztepranger
um
11:51
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Tags für diesen Artikel: aerztepranger, wahlkampf
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