Neulich stellte das Krankenhaus drei Kannibalen als Krankenpfleger ein, weil Fachkräfte fehlten. An ihrem ersten Arbeitstag begrüßte sie der Personalchef mit den Worten: "Willkommen im Team! Bei uns können Sie gut verdienen, und in der Cafeteria können Sie preiswert essen. Also, lassen Sie bitte die übrigen Mitarbeiter in Ruhe." Die Kannibalen versprachen es.
Vier Monate später wurden die drei zum Personalchef zitiert. "Sie alle leisten sehr gute Arbeit, und ich bin äußerst zufrieden mit Ihnen. Da ist nur eine Kleinigkeit: eine unserer Krankenschwestern ist verschwunden. Weiß einer von Ihnen, was ihr zugestoßen sein könnte?" Die Kannibalen verneinten. Nachdem sie den Raum verlassen hatten, zischte einer den beiden anderen zu: "Welcher von euch Schwachköpfen hat die Schwester gefressen?"
Einer hob zögerlich die Hand, worauf ihn der erste anfuhr: "Vier Monate lang haben wir Krankenhausmanager gefressen - niemand konnte etwas davon merken. Und dann musst du IDIOT eine Krankenschwester fressen?"
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Sonntag, 28. März 2010
Welcher Schwachkopf hat die Schwester gefressen?
Samstag, 27. März 2010
Kopfgesundheitspauschalprämie
Ursprünglich handelte es sich bei der "Kopfpauschale" um die jährliche Pauschalzahlung einer Krankenkasse, die fast die gesamte kurative ambulante ärztliche Behandlung eines Versicherten abdeckt und nach § 85 SGB V "mit befreiender Wirkung" an eine Kassenärztliche Vereinigung geleistet wird.
Egal. "Kopfpauschale" liegt ohnehin semantisch in der unerwünschten Nachbarschaft von "Kopfgeld", da benutzt man als buzzword doch lieber das viel schönere Wort "Gesundheitsprämie".
Gesundheitsminister Rösler (FDP) will also von den Zwangsmitgliedern der gesetzlichen Krankenkassen, zumindest spekulativ und zusätzlich zu ihren Kassenbeiträgen, eine einkommensunabhängige Pauschale von voraussichtlich 29 Euro kassieren lassen.
Darüber ist heftiger Streit ausgebrochen. Eine Art gesundheitspolitischer Irakkrieg, sozusagen.
Private Kassen (es heißt "Versicherungen") lehnen die Kopfpauschale ab. Herr Rebscher, Vorstandschef der Deutschen Angestellten Krankenkasse (DAK), hält die Kopfpauschale für nicht finanzierbar. Norbert Blüm (CDU) ist ebenfalls ein strikter Gegner der von der FDP geforderten Kopfpauschale.
Einschub: von der FDP gefordert? Die wollen gar keine Kopfpauschale. Frau Merkel (CDU) schon: die sah schon 2003 den Schlüssel zur Verwaltung des kollektiven Mangels in einem Prämienmodell.
Herr Gabriel (SPD) bezeichnet die Kopfpauschale als Angriff auf den Sozialstaat. Sein Genosse Lauterbach (der mit dem Intellekt von der Größe eines Planeten) hält die Kopfpauschale für politisch nicht durchsetzbar, womit sich die SPD schamvoll von sich selbst distanziert. Frau Buntenbach (DGB) hält das Teil für sehr ungerecht und unsozial, während "die Wirtschaft", namentlich Herr Hundt, dem gegenüber eine solidarische Gesundheitsprämie durchaus liebevoll ins Auge fasst. Gefolgt von Herrn Klusen, Techniker Krankenkasse. Während Bayerns Gesundheitsminister Söder (CSU) wiederum ein ganz eigenes Reformkonzept hat.
Alles Phrasendrescher.
In Wirklichkeit geht es nicht darum, wie man am besten die Krankenversorgung finanziert. Es geht darum, wie man am besten die nächsten Wahlen gewinnt, oder darum, wie man am besten seinen schönen Posten behält.
Freitag, 19. März 2010
Rechtswidrige Honorarverteilung
Deutsches Ärzteblatt: "Honorarverteilung in Nordwürttemberg rechtswidrig"
In seiner Klage gegen den Honorarverteilungsvertrag (HVV) der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW) hat der Medi-Verbund nun auch vom Bundessozialgericht (BSG) Recht bekommen. Wie das Sozialgericht Stuttgart und das Landessozialgericht Baden-Württemberg befand auch das BSG den Vertrag der KV für rechtswidrig.
In Nordrhein haben wir andere, aber durchaus vergleichbare Verhältnisse. Denn auch hier gab und gibt es floatende Punktwerte, selbst unter Bedingungen der ehemaligen Individualbudgets und der heutigen Regelleistrungsvolumina.
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The Piper at the Gates of Dawn
Doris Pfeiffer, die Vorsitzende des Spitzenverbands der Gesetzlichen Krankenversicherung, fordert die Kopplung der Arzthonorare an die wirtschaftliche Entwicklung.
Darf ich einen Gegenvorschlag machen, Frau Pfeiffer?
Wie wär's alternativ mit der Kopplung der Arzthonorare an die Finanzmärkte?
Scherz beiseite: die Höhe der Gesamtvergütung für Ärzte ist bereits jetzt gesetzlich auf die Steigerung der Grundlohnsumme beschränkt (Primat der Beitragssatzstabilität). Damit können wir die kindlich-naive Erzählung von Frau Pfeiffer schon abhaken und uns wichtigeren Dingen zuwenden:
Für das Jahresgehalt der Frau Pfeiffer (226.250 Euro) können nach heutigem Stand etwa 2.500 psychisch kranke Menschen ein Jahr lang ambulant behandelt werden. Da lassen sich noch enorme Wirtschaftlichkeitsreserven heben!
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Projektive Abwehr der eigenen Autoaggressivität?
Karl Lagerfeld hat nichts verstanden » Der andere Hausarzt
Nichts begriffen hat der Mann von der Qual einer Depression, vom Chaos in der Gedankenwelt eines Depressiven, von Aussichtslosigkeit und Unerklärbarkeit des eigenen Zustandes.
Karl Lagerfeld findet es nämlich egoistisch, wenn man sich mit einem Selbstmord überstürzt verabschiedet, vor allem wenn man eine Firma hat und es so viele Leute gibt, die von einem abhängig sind.
Aber vielleicht sterben die Leute ja auch nur - politisch völlig korrekt - vor Langeweile.
Nee, Karl. Du warst auch schon mal besser.
Donnerstag, 18. März 2010
Ab in die Psychiatrie?
2008 wurden in NRW 21.185 Menschen zwangsweise in ein psychiatrisches Krankenhaus verfrachtet. In Remscheid lag die Quote mit 3,51 Zwangseinweisungen auf 1.000 Einwohner am höchsten (Landesdurchschnitt: 1,18).
Dr. Stefan Romberg, Nervenarzt im Krankenhaus in Hamm und gleichzeitig Landtagsabgeordneter der FDP, plädiert für eine bessere staatliche Überwachung der Unterbringungspraxis. Das ist gut so.
Außerdem fordert er:
„Auch die psychiatrischen Kliniken, die Krisendienste und Ärzte sind in der Pflicht, die Anzahl der Zwangseinweisungen durch bessere tagesklinische Versorgung zu senken.“
Sehr schön.
Dumm nur, dass beispielsweise in Wuppertal seit mehr als zehn Jahren fruchtlos über die Beteiligung von Fachärzten für Psychiatrie (meinetwegen auch Nervenheilkunde) an den Unterbringungen gestritten wird.
Es scheitert, wie so oft, an den Kosten.
Man will zwar Fachärzte haben, man will sie aber nicht bezahlen. Man bezahlt lieber Polizeiärzte. Und so bleibt der Wunsch nach der Pflichtbeteiligung von Fachärzten bis auf weiteres unerfüllt.
Ansonsten ist die "tagesklinische Versorgung" im Grunde heute schon qualitativ ganz gut. Wären da nicht die elend langen Wartezeiten von derzeit fast 6 Monaten.
Ich sehe da eher die Politik in der Pflicht, endlich geeignete Rahmenbedingungen zu schaffen. Konzepte, Ideen und Engagement gibt es genug.
Mittwoch, 17. März 2010
Medizinische Rehabilitation
Deutsche Rentenversicherung Bund - Medizinische Rehabilitation
Leistungen zur medizinischen Rehabilitation können Sie erhalten, wenn Ihre Erwerbsfähigkeit erheblich gefährdet oder gemindert ist und Sie die versicherungsrechtlichen Voraussetzungen erfüllen.
Medizinische Rehabilitation - Soziales & Recht - betanet
Die Medizinische Rehabilitation ist ein Teilbereich der Rehabilitation. Sie umfasst Maßnahmen, die auf die Erhaltung oder Besserung des Gesundheitszustands ausgerichtet sind und vorwiegend die Durchführung medizinischer Leistungen erfordern.
Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation - Medizinische Rehabilitation
Die medizinische Rehabilitation hat, wenn die Mittel der kurativen Medizin einschließlich der ihr zugeordneten rehabilitativen Elemente nicht ausreichen, die Aufgabe, den Folgen von Krankheit in Form von Fähigkeitsstörungen und sozialen Beeinträchtigungen (Behinderung, Erwerbsunfähigkeit, Pflegebedürftigkeit) vorzubeugen, sie zu beseitigen oder zu bessern oder deren wesentliche Verschlechterung abzuwenden.
DGUV: Medizinische Rehabilitation
Der Eintritt eines Versicherungsfalles (Arbeitsunfall, Wegeunfall, Berufskrankheit) bedeutet stets eine gesundheitliche Beeinträchtigung für den Versicherten. Aufgabe der Unfallversicherungsträger ist es, durch Maßnahmen der medizinische Rehabilitation mit allen geeigneten Mitteln den verursachten Gesundheitsschaden zu beseitigen oder zu bessern, seine Verschlimmerung zu verhüten und seine Folgen zu mildern. Es gilt der Grundsatz: "Rehabilitation vor Rente".
LVR - Landschaftsverband Rheinland
Am 01. Juli 2006 ist eine überarbeitete Empfehlungsvereinbarung zur Rehabilitation psychisch kranker und behinderter Menschen (RPK-Empfehlungsvereinbarung) in Kraft getreten. Sie regelt die Zusammenarbeit der Krankenversicherungsträger und der Rentenversicherungsträger sowie der Bundesagentur für Arbeit bei der Gewährung von Leistungen zur Teilhabe in Rehabilitationseinrichtungen für psychisch kranke und behinderte Menschen.
Montag, 15. März 2010
Internetangebot der BZgA zum Thema Essstörung
Essstörungen sind schwere seelische Erkrankungen, die auch dem Körper massiv schaden. Viele Faktoren wirken bei der Entstehung zusammen. Diäten können ein Einstieg sein. Welche Rolle sie spielen, und was Über- bzw. Untergewicht bedeutet, erfahren Sie hier. Außerdem finden Sie Hinweise zu auffälligem Essverhalten, und sie können sich selbst testen. Die Übergänge von normal zu gestört sind oft fließend.
Dienstag, 9. März 2010
Kopfpauschale oder Bürgerversicherung?
Im Grunde eine rein akademische Diskussion, denn die Einnahmen werden den Ausgaben immer hinterher hinken.
Interessanter finde ich die Diskussion darüber, was aus den verfügbaren Mitteln künftig noch bestritten werden kann/soll, und wer darüber entscheiden kann/soll (das kann man dann Rationierung oder auch - euphemistisch - Priorisierung nennen).
Sollen das Ärzte entscheiden? Patienten? Krankenkassen? Politiker?
Arme Kassen - reiche Vorstände
Wo bleibt das Geld der Beitragszahler?
Krankenkassen - Chefs streichen saftige Boni ein - sueddeutsche.de
Trotz Finanzkrise und knapper Beitragseinnahmen sind die Gehälter vieler Vorstände der gesetzlichen Krankenkassen 2009 offenbar deutlich gestiegen
217.000 € werden dabei noch als "sehr angemessen" bezeichnet...
Also: wenn ich Ihnen übermorgen als verlängerter Arm Ihrer Kasse wieder die "Praxisgebühr" abknöpfe, dann wissen Sie hoffentlich Bescheid. Es handelt sich um eine Kassengebühr.