Frau Pfeiffer, Chefin eines Krankenkassenverbands, ließ neulich verlauten, dass es viel zu viele Ärzte gibt:
Pfeiffer: Fakt ist: Wir haben so viele Ärzte wie nie. Es gibt rund 45.000 niedergelassene Ärzte mehr als noch vor 20 Jahren. Es gibt aber ein Verteilungsproblem. Daran wird sich in den nächsten Jahren wenig ändern. Ich versuche den Minister davon zu überzeugen, dass man die Unterversorgung, die er beklagt, nur beseitigen kann, wenn man die Überversorgung abbaut.
Falls Sie also mal keinen Termin beim Arzt kriegen sollten, fragen Sie doch Frau Pfeiffer, woran das - angesichts der enormen Überversorgung - liegen könnte.
Frau Pfeiffer lügt natürlich nicht, wenn sie die oben genannte Zahl nennt. Sie vergißt lediglich zu erwähnen, dass
- Anfang der Neunziger rund 20.000 Ärzte durch die Wiedervereinigung,
- Anfang der Neunziger rund 10.000 Ärzte durch den "Seehofer-Bauch",
- und Ende der Neunziger rund 16.000 psychologische Psychotherapeuten
die Zahl der Vertrags"ärzte" auf geradezu mystische Weise haben steigen lassen.
Das sieht dann so aus:
Quelle: http://daris.kbv.de/daris/link.asp?ID=1003761632
Außerdem vergißt sie zu erwähnen, dass sich die Zahl der Ärzte seit 1970 zwar tatsächlich etwa verdoppelt hat, die Zahl der Verwaltungsmitarbeiter in diesem Zeitraum aber um 2.500% gestiegen ist:
Jetzt wissen Sie, wo Ihre Beiträge bleiben, und wer wirklich geschäftstüchtig ist:
Vom Vorstandsgehalt der Vorsitzenden Dr. Doris Pfeiffer (226.500 Euro) könnte man fast zwei konservativ tätige Facharztpraxen nebst Helferinnen unterhalten.