Der Medienjournalist Fritz Wolf stellt dem politischen Fernsehjournalismus in seiner aktuellen Studie "Formatentwicklung im politischen Fernsehjournalismus" im Auftrag des Mainzer Mediendisputs ein betrübliches Zeugnis aus.
Seit Jahren mache sich eine Stagnation in der Entwicklung von neuen Formaten bemerkbar. Dafür verantwortlich macht Wolf die rigide Quotenorientierung der Sender, fehlenden Mut zu Risiko und Innovation, eine Diktatur des "audience flow" sowie eingefahrene unflexible Programmschemata. Laut Studie deckt die Mehrzahl der politischen Fernsehformate wichtige Themenbereiche nicht mehr ab, was besonders für die Wirtschaft gelte.
Die Untersuchung schließt an die umfassende Studie "Alles Doku, oder was", die ebenfalls von Wolf durchgeführt wurde, an. "Zentrales Thema von dieser Studie ist die Entpolitisierung der TV-Formate. Die Dokumentationsplätze werden derzeit vermehrt an andere Themen vergeben. Zeitgeschichte und Reise-Sendungen zum Beispiel finden sich häufiger als politische Formate", so Wolf im Gespräch mit pressetext. Vor allem die öffentlich-rechtlichen Sender stehen im Fokus der Studie. In den Dokumentationen von ARD und ZDF würden wichtige brisante Themen fast völlig fehlen.
Donnerstag, 9. Februar 2006
Schlechte Noten für politischen Fernsehjournalismus
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