Liebe Kolleginnen und Kollegen,
viele von Ihnen haben gedacht es liegt ein Irrtum vor und haben bei der KV Nordrhein bzw. dem Berufsverband angerufen. Richtig ist, dass die Regelleistungsvolumina für das 2. Quartal 2009 noch einmal abgesunken sind.
Wir stehen vor einem völlig überregulierten System mit viel zu niedrigen Regelleistungsvolumina, vor allem aufgrund der ungebremsten Kannibalisierung durch Vorwegabzüge und gestützte Leistungen. Zu allem Überfluss führt jetzt die Errechnung der Regelleistungsvolumina für das 2. Quartal 2009 zu einer weiteren Absenkung gegenüber dem 1. Quartal 2009, und zwar aufgrund einer wirklich skurilen Berechnungsgrundlage. Die Leistungsmenge des 2. Quartals 2007 wird in Korrelation gesetzt mit den Fallzahlen des 2. Quartals 2008. Nicht die Morbidität ist eine Grundlage für die Berechnung der Vergütung, sondern die Zufälligkeit von Osterferien und Feiertagen im Jahr 2007.
Mit 39 Euro RLV ist eine Versorgung unserer Patienten aber nicht mehr möglich.
Nachhaltige Änderungen dieser gescheiterten Honorarreform sind nur auf Bundesebene möglich. Dafür muss der öffentliche Druck, insbesondere in unserem Bundesland, jetzt deutlich erhöht werden. In Bayern und in Baden Württemberg ist die Politik nachhaltig auf die Problematik der ambulanten fachärztlichen Versorgung aufmerksam geworden.
Der BVDN hat bereits für Anfang Mai eine „Aktionswoche ZNS", und zwar im Vorfeld des Neurologen- und Psychiatertages vorgesehen. Das muss uns nicht daran hindern, in Nordrhein bereits schon jetzt Aktionen und Praxisschließungen durchzuführen.
Es geht um unser Honorar, aber auch um unsere zukünftige Existenz als niedergelassene Vertragsärzte für Neurologie, Nervenheilkunde, Psychiatrie und Psychotherapie!
Mit besten Grüßen
Ihr Frank Bergmann