22.9.2006 Praxen zu!
Die Bundeskanzlerin klagt über ihre Gesundheitsministerin, deren Verhalten sich "am Rande der Abenteuerlichkeit" bewege. Prof. Lauterbach, im Aufsichtsrat der Rhön Kliniken, bezeichnet die Bundeskanzlerin als "beschädigt".
Sehr geehrte Damen und Herren,
noch immer sind etwa 30% aller Arztpraxen in den nächsten Monaten von Insolvenz bedroht. Diese Insolvenzen sind politisch gewollt und eine Wachstumsgarantie nur für die Arbeitslosenstatistik: allein in Wuppertal und Umgebung könnten bald 600 Arzthelferinnen auf der Straße stehen.
Die Freie Ärzteschaft und zahlreiche andere ärztliche Verbände rufen am Freitag, dem 22.9.2006, etwa 120.000 Ärztinnen und Ärzte, ihr Praxispersonal und ihre Patienten aus ganz Deutschland nach Berlin, um dort erneut auf die
fehlgeleitete Steuerungspolitik einer zerstrittenen Regierung hinzuweisen.
Aus Wuppertal werden zahlreiche Ärztinnen und Ärzte an der Demonstration teilnehmen. In Wuppertal selbst wird am Freitag nur eine Notversorgung zur Verfügung stehen. Damit erleben Sie einen Vorgeschmack darauf, wie sich die Patientenversorgung darstellen wird, wenn 200 von 600 Praxen dauerhaft geschlossen bleiben.
Die Demonstranten setzen sich für die Erhaltung des freien Arztberufes und gegen staatlich regulierte Wartlistenmedizin ein. Sie kämpfen für die Direktabrechnung zwischen Arzt und Patient und damit für Transparenz und angemessenes Honorar. Und sie kämpfen für die Erhaltung der informationellen Selbstbestimmung, indem sie die Einführung der datenschutzrechtlich bedenklichen, überteuerten "Gesundheitskarte" ablehnen.
Politiker versprechen soziale Sicherheit. Sie können aber nicht liefern.
Ärzte produzieren soziale Sicherheit. Noch.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
Dr. med. Ewald Proll
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