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Terminprobleme

Aktuell wird wieder geklagt, dass (Kassen-)PatientInnen Probleme haben, Facharzttermine zu bekommen. Woran das wohl liegt?

How it started:

Lauterbach wolle den Praxen nicht nur eine Nullrunde zumuten, sondern noch viel schlimmer, ihnen das extrabudgetäre Honorar für die TSVG-Neu-Patienten streichen. Es ist zu befürchten, dass viele Praxen einen Aufnahmestopp verhängen und viele Patientinnen und Patienten wieder länger auf Termine warten müssen.

GKV-Spargesetz: Lauterbach erntet Kritik von allen Seiten. Ärzteblatt 5.7.2022

How it's going:

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat schnellere Facharzt-Termine für gesetzlich Versicherte gefordert. Setze die Ärzteschaft das nicht um, werde es Sanktionen in Form von Honorarkürzungen geben.

Lauterbach droht mit Honorarkürzungen. aend 31.1.2025 (Paywall)

Jetzt ist es nur noch eine Frage der Zeit, wann Krankenhausminister Lauterbach diese Idee nachahmt, um seiner Vernachlässigung der ambulanten Medizin zu begegnen:

In Italien hat der Bürgermeister eines kleinen Ortes das Kranksein kurzerhand für verboten erklärt. Der Grund: Er findet für seine 1300-Seelen-Gemeinde keinen Arzt mehr.

In einem italienischen Dorf ist das Kranksein verboten. rnd 6.1.2025


Hinweis für diese Woche

Wegen eines akuten Infekts bin ich arbeitsunfähig und die Praxis ist voraussichtlich bis zum 9.2.2024 geschlossen.

Vertretung: Praxis neurotal Friedrich-Ebert-Str. 90 0202 300586 Mo-Fr 8-12 Mo, Di, Do 15-17

Virenschutz

Ich bitte Patienten meiner Praxis weiter, nur noch in dringendsten Notfällen in die offene Sprechstunde zu kommen.

Bei vollem Wartezimmer: warten Sie bitte außerhalb der Praxis!

Vereinbarte Termine bleiben bestehen.

Wenn Sie sich neu für eine Behandlung in meiner Praxis interessieren, kontaktieren Sie mich bitte - ich versuche Ihnen frei werdende Termine anzubieten:

0202 2442161 - Anrufbeantworter; Montag und Donnerstag 14:30-15:00 Uhr direkt.
0202 2442162 - Fax
praxis@drproll.de - Mail
0171 3504710 - SMS

Auf diesem Weg können Sie auch Rezepte und Verordnungen bestellen oder Termine absagen.

Meine Praxis bleibt bis auf weiteres TI-frei

Warum?

Gute und sinnvolle Produkte setzen sich am Markt allein durch. Wenn mir was zu vertretbarem Preis und Aufwand die Arbeit erleichtert - her damit.

Die Einführung einer von Bürokraten ersonnenen, mit dem Workflow in der Praxis schwer zu vereinbarenden und mit Pseudoargumenten ("Doppeluntersuchungen!"; pdf via NAV) vermarkteten Bananensoft- und Hardware muss wohl durch strenge gesetzliche Auflagen mit Strafzahlungen herbeigezwungen werden. Ohne mich.

TI heißt "Telematik-Infrastruktur". Auf der Homepage der gematik steht:

"Die Digitalisierung des deutschen Gesundheitswesens ist eines der größten IT-Projekte Europas. Das Ziel ist die Optimierung der Gesundheitsversorgung von 70 Millionen Menschen. Teil dieses ehrgeizigen und anspruchsvollen Projekts zu sein, ist ein wesentlicher Teil des Selbstverständnisses und der Motivation der rund 300 hoch qualifizierten Mitarbeiter der gematik."

Und:

"Die Telematikinfrastruktur vernetzt alle Akteure und Institutionen des Gesundheitswesens miteinander und ermöglicht dadurch einen organisationsübergreifenden Datenaustausch innerhalb des Gesundheitswesens."

Klingt verlockend. Nach underwear gnome economics.

Vorläufig schließe ích meine Praxis trotzdem nicht an dieses System an - auch wenn wenn ich damit gegen das Gesetz verstoße. Dafür werde ich nach §291 SGB 5 Abs. 2b mit Honorarabzug bestraft: ich kann nämlich ohne Anschluss keinen Versichertenstammdatenabgleich machen.

Warum werde ich zum Gesetzesbrecher?

"Meine Praxis bleibt bis auf weiteres TI-frei" vollständig lesen

Terminservicestelle Varresbeck

Zum planwirtschaftlichen Unfug der mit dem ab 1.8.2015 geltenden VSG einzuführenden "Terminservicestellen" hatte ich im Januar 2014 schon mal etwas geschrieben. Auch andere haben ihre Meinung dazu gesagt:

Unsinn“, so KBV-Chef Gassen, „aber immerhin haben wir jetzt ein Mitspracherecht bei der Umsetzung“. Na toll...

"...ein wichtiger Schritt zum Abbau der Zwei-Klassen-Me­dizin", befand Karl Lauterbach (SPD), und Jens Spahn (CDU) meinte, man müsse das Thema "endlich abräumen".

Dr. med. Jens Schweizer verweist darauf, dass die "Terminservicestellen" einmalig Einrichtungskosten zwischen 13 und 20 Millionen Euro erfordern werden sowie jährlich zwischen 16,5 und 20 Millionen Euro.

In jedem Fall wird es Bereiche geben, "bei denen die von der Regierung vorgesehene Regelung ins Leere läuft" (Jürgen Wasem).

Dabei war doch die Zugänglichkeit medizinischer Leistungen grundsätzlich auf hohem Niveau auch schon vor der Gesetzesänderung gewährleistet, betonte seinerzeit die Bundesregierung.

Worauf ich hinaus will? Ich musste neulich über meinen Terminservice nachdenken...

In den letzten Jahren hatte ich Patienten, die neu in meine Praxis kommen wollten, immer Termine angeboten. Man braucht ja Zeit und Ruhe, um sich kennenzulernen und Ideen zu entwickeln. Wegen der anhaltend hohen Nachfrage hat es zwischen Terminvereinbarung und Termin meist vier bis acht Wochen gedauert.

Bedauerlicherweise wird rund ein Drittel dieser Termine von "no-shows" missbraucht. Ich kann in der Leerlaufzeit nichts anderes machen, und Zuverlässigere müssen dafür länger auf ihre Termine warten.

Weil die Terminausfälle in der letzten Zeit eher noch zugenommen haben, mache ich das jetzt anders:

Wer meinen Rat braucht, kann zur offenen Sprechstunde (aber nur zu dieser) kommen: Montag oder Freitag von 10 bis 11, Donnerstag von 15 bis 16 Uhr. Ich mache ein Screening von vielleicht 10 Minuten Dauer und entscheide danach, ob ich eine Behandlung anbieten kann.

Wenn Sie von diesem Angebot Gebrauch machen wollen, bringen Sie bitte Zeit mit. Im Durchschnitt beträgt die Wartezeit um die 30 Minuten, aber es können auch schonmal drei Stunden werden.

Ich versuche zwar, die offenen Sprechstunden nicht engmaschig zu belegen, aber es kommt regelmäßig vor, dass ich etliche Leute auch zu diesen Zeiten bestelle, um etwas zu besprechen. Daher wird es immer wieder vorkommen, dass ich vor Ihnen andere Patienten aufrufe, die erst nach Ihnen aufgetaucht sind.

Honorar im 3. Quartal 2012

Gegen die Abrechnung des 3. Quartals 2012 habe ich heute fristgerecht Widerspruch bei der KVNo eingelegt. Der Widerspruch richtet sich u.a. gegen die folgenden Abrechnungsdetails.

Ich habe insgesamt 652.375 Punkte abgerechnet. Die Gesamtübersicht vor Prüfung weist aber nur 593.950 Punkte aus. Die Differenz ist nicht plausibel.

Die Leistungen wurden in 18.633 Minuten erbracht. Das entspricht auf der Basis von 0,8609 €/min einem kalkulatorischen Arztlohn von 16.041,15 €. Die Differenz zwischen kalkulatorischem Gesamthonorar und kalkulatorischem Arztlohn, die den Kostenanteil der Praxis darstellt, beträgt 13.959,86 €.

Meine Abrechnung ergibt aber nur einen Arztlohn von 21,39 € in der Stunde oder 0,356 € in der Minute. Das sind lediglich 41% des oben angeführten, angemessenen Arztlohns.

Honorar im 2. Quartal 2012

Gegen die Abrechnung des 2. Quartals 2012 habe ich heute fristgerecht Widerspruch bei der KVNo eingelegt. Der Widerspruch richtet sich u.a. gegen die folgenden Abrechnungsdetails.

Ich habe insgesamt 596.840 Punkte abgerechnet. Die Gesamtübersicht vor Prüfung weist aber nur 556.205 Punkte aus. Die Differenz ist nicht plausibel.

Die Leistungen wurden in 16.466 Minuten erbracht. Das entspricht auf der Basis von 0,8609 €/min einem kalkulatorischen Arztlohn von 14.175,58 €. Die Differenz zwischen kalkulatorischem Gesamthonorar und kalkulatorischem Arztlohn, die den Kostenanteil der Praxis darstellt, beträgt 13.918,89 €.

Meine Abrechnung ergibt aber nur einen Arztlohn von 27,52 € in der Stunde oder 0,459 € in der Minute. Das sind lediglich 53% des oben angeführten, angemessenen Arztlohns.

Die Freie Ärzteschaft ist Geschichte

Für mich jedenfalls, aber nicht für unsere Anliegen, wie ich hoffe.

Nach heftigen Richtungsstreitigkeiten im und um den Vorstand herum hat die Mitgliederversammlung am letzten Samstag einen neuen Präsidenten gewählt. Ich bin daraufhin nicht mehr zur Wahl angetreten und verlasse den Vorstand nun nach gut 7 Jahren intensiver, zuletzt äußerst kräftezehrender Arbeit.

Bin skeptisch gespannt, was die "Neuen" jetzt anstellen...

Honorar im 1. Quartal 2012

Gegen die Abrechnung des 1. Quartals 2012 habe ich heute fristgerecht Widerspruch bei der KVNo eingelegt. Der Widerspruch richtet sich u.a. gegen die folgenden Abrechnungsdetails.

Ich habe insgesamt 627.330 Punkte abgerechnet. Die Gesamtübersicht vor Prüfung weist aber nur 597.855 Punkte aus. Die Differenz ist nicht plausibel.

Die Leistungen wurden in 18.968 Minuten erbracht. Das entspricht auf der Basis von 0,8609 €/min einem kalkulatorischen Arztlohn von 16.329,55 €. Die Differenz zwischen kalkulatorischem Gesamthonorar und kalkulatorischem Arztlohn, die den Kostenanteil der Praxis darstellt, beträgt 13.868,70 €.

Meine Abrechnung ergibt aber nur einen Arztlohn von 23,38 € in der Stunde oder 0,390 € in der Minute. Das sind lediglich 45% des oben angeführten, angemessenen Arztlohns.