Mit dem „Miesbacher Manifest“ hat eine Gruppe von Ärzten aus Bayern für Aufsehen gesorgt: Die Mediziner fordern in dem Schreiben die komplette Auszahlung aller erbrachten Leistungen mit festgelegten Eurobeträgen – und drohen mit Praxisschließungen, sollte diese Forderung nicht erfüllt werden.
Inzwischen unterstützen auch der neue Bayerische Facharztverband sowie die Fachärzte Orthopädie Oberland diese Initiative. Nach der Veröffentlichung des Manifests haben die Initiatoren des Schreibens dem änd nun eine aktuelle Erläuterung geschickt. Darüber hinaus starten sie auch eine Unterschriftenaktion: Direkt unter dem Text des Manifestes finden Sie den Link zu einer Seite, auf der auch sie mit Ihrer Unterschrift Zustimmung signalisieren können!
Aktuelle Erläuterung der Initiatoren:
Mit dem Regelleistungsvolumen wurde eine neue EBM-Euro-Gebührenordnung eingeführt, die den Patienten erstmals klar und deutlich veranschaulicht, wie katastrophal Ärzte in Deutschland bezahlt werden.
In der Regel übersteigt der Honoraranspruch in Euro beim 1. Patientenkontakt das Honorar, was einer Ärztin oder einem Arzt für das gesamte Quartal für die Behandlung einer Patientin oder einem Patienten zur Verfügung steht. Dies hat zur Folge, dass alle weiteren Patientenkontakte umsonst erfolgen müssen, was das Berufsrecht nicht erlaubt!
Die Fachärzte aus dem Landkreis Miesbach fordern deshalb von der Politik die sofortige notfallmäßige Aussetzung des Regelleistungsvolumens und damit die Aufhebung der Budgetierung.
Um nicht missverstanden zu werden:
Wir fordern die komplette Auszahlung aller erbrachten Leistungen nach der nun geltenden Gebührenordnung mit den festgelegten Eurobeträgen. Wir fordern genau das ein, was in der Koalitionsvereinbarung von FDP und CSU in Bayern festgelegt wurde: die Beendigung der Budgetierung.
Es spielt dabei überhaupt keine Rolle, ob die KVB das hierfür fehlende Honorar von den Kassen nachträglich einfordern muss oder ob wir Ärzte direkt die Rechnungen entsprechend der EBM-Euro-Gebührenordnung an die Patienten stellen dürfen. Wir sind für beide Wege offen.
Sollte dies bis zum 15.02.2009 nicht gelingen, werden wir unsere Praxen schließen. Alle Kolleginnen und Kollegen, die diesen Weg mitgehen wollen, bitten wir um ihre Unterschrift und um die Beteiligung an der gegebenenfalls notwendigen Praxisschließung.
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