Ein Wind der Veränderung weht durch Deutschland. Das Ende der (fachärztlichen) Einzelpraxis scheint beschlossene Sache, der Ausverkauf der Freiberuflichkeit hat bereits begonnen. Als niedergelassener Facharzt erhalte ich inzwischen nur noch 22% des vereinbarten Lohns. Die für 2009 angekündigte Honorarsteigerung von 10% entpuppt sich als Mogelpackung.
Kann Ihnen als Patient doch egal sein, oder?
Ich sag' Ihnen, warum Ihnen das nicht egal sein sollte.
Zum einen beruhen die Annahmen unserer "Gesundheitspolitiker" auf bereits widerlegten Voraussetzungen. Die "managed care" Modelle, die beispielsweise in den USA praktiziert werden, machen die Patientenversorgung weder einfacher, noch billiger. Wenn börsennotierte Konzerne Profit aus Ihrer Behandlung schlagen wollen, müssen sie sparen. An Ihnen.
Zum anderen wird getrickst und getäuscht, was das Zeug hält. Man verspricht Ihnen unbegrenzte Behandlung und Sicherheiten für den Krankheitsfall. Gleichzeitig teilt man Sie in Risikoklassen ein und verschweigt Ihnen, dass Rationierung zum Alltagsgeschäft eines Gesundheitspolitikers gehört.
Dabei mache ich nicht mit.
Darum will man die freiberuflichen Fachärzte mich beseitigen.
Weil ich mich den Anweisungen von Ministerien oder Konzernen nicht zwangsläufig unterwerfen muss und damit die Rationierungsversuche behindern kann.
Weil ich meine Patienten als Menschen, nicht als Kostenfaktor begreife.
Weil ich den bürokratischen Allmachtsphantasien eine individuelle, menschliche Wirklichkeit gegenüberstelle.