Ärzte bringen den Kassen bares Geld
Dann jedenfalls, wenn sie von den Kassen zum richtigen Codieren von Diagnosen eingesetzt werden (richtig im Sinne der Kassen).
Einer Meldung bei Facharzt.de ist zu entnehmen, dass die AOK Niedersachsen nach Informationen des Hausärzteverbandes eine Kampagne gestartet hat, bei der Kassen-Mitarbeiter die Praxen zu verschärften Diagnosen drängen. Die Kasse biete sogar zehn Euro pro Patient an und versuche so, langfristig zu größeren Mitteln über den Morbi-RSA zu kommen.
In einem Rundschreiben informiert der Hausärzteverband seine Mitglieder:
Ein Diagnose „up-graden“ ist retrospektiv rechtlich problematisch und prospektiv nicht „ohne“ wenn z.B. aus dem „Verdacht auf eine Depression“ eine „gesicherte Depression!“ geschönt wird ! Das kann sehr problematisch beim Versicherungswechsel (private Zusatzversicherung) werden - die Laus aber hat der Upgrader im Pelz! (..) Wir lassen uns nicht zu erkennbar paralegalen Handlungen verleiten und damit erpressbar machen! (..) Man stelle sich die BILD-Zeitung vor: KÄUFLICHE ÄRZTE geben für 10 € falsche Diagnosen an!
Die AOK Niedersachsen erklärte dazu, ihre Mitarbeiter seien mit einem Dokument unterwegs, "mit dessen Hilfe unsere Mitarbeiter gemeinsam mit den Ärzten unplausible Codierungen abgleichen, um die Morbidität unserer Versicherten korrekt abbilden zu können“. Die Einnahmen der Kassen seien unter dem Gesundheitsfonds zukünftig von der Morbidität der Versicherten abhängig. Die Morbidität ergebe sich auch aus den Diagnosen im ambulanten Bereich. Für die Durchführung des Morbi-RSA sei es notwendig, die korrekte Codierung der Diagnosen für die Patienten zu gewährleisten.
Welche Diagnose dabei wieviel Geld für die jeweilige Kasse bringt, können Sie dieser Vorabinfo des Bundesversicherungsamtes (pdf) entnehmen.
Depression und Wahn spülen dabei 84 €, Alkohol- und Drogenabhängigkeit 150 €, die Schizophrenie sogar 516 € in die Kasse Ihrer Kasse. Monatlich.
Hallo Kassen:
- Für 10 € pro Diagnose bin ich nicht zu haben.
- Ab 1.000 € pro Nase lasse ich eventuell mit mir über die ohnehin fragwürdigen diagnostischen Kriterien einer Schizophrenie diskutieren
- Vorbeugend gibt's ab jetzt nur noch die R69 für alle.
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