Sehr verehrte Kolleginnen, sehr geehrte Kollegen,
am Mittwoch, dem 12.09.2007, feiert die KV Nordrhein ihr 50jähriges Bestehen. Der Jubiläumsempfang findet im Haus der Ärzteschaft in Düsseldorf, Tersteegenstr. 9, statt.
Geladene Gäste: Minister Laumann (Aufsichtsbehörde der KVNO), Prof. Hoppe (Ärztekammer Nordrhein), Herr Jacobs (AOK Rheinland).
Bisher wurde vergessen, die Vertragsärzte zu informieren und einzuladen. Möchte man lieber unter sich bleiben? Oder weiß man auch dort, dass es im Grunde keinen Anlass zum Feiern gibt, vielmehr Trauer ob des Verrats an der Basis angesagt wäre? Die Ankündigung des Termins holt die Freie Ärzteschaft für die KVNo hiermit nach.
Kommen Sie am Mittwoch, dem 12.09.2007, in entsprechender Kleidung um 16:30 Uhr zu einer Trauerfeier vor dem Glaspalast der KV nach Düsseldorf. Bringen Sie Ihre Mitarbeiter mit. Lassen Sie uns damit der Öffentlichkeit und der KV-Administration zeigen, dass es nichts zu feiern gibt.
Um 17:30 Uhr beginnt dann der Jubiläumsempfang der KVNO.
Zu Ihrer Information: 1957 erhielt die KV Nordrhein den Körperschaftsstatus. Konnte sie anfangs noch Interessenvertretung ihrer Mitglieder sein, so hat sie diese Aufgabe im Laufe der Jahre durch Eingriffe des Gesetzgebers und willfährige Umsetzung absurder Bürokratie, Budgetierung und Planwirtschaft verloren.
Heute stellt sich die KV als verlängerter Arm des Bundesgesundheitsministeriums dar, mit der Hauptaufgabe, eine rationierte Versorgung der Bevölkerung umzusetzen, dies zu verschleiern und die Ärzte bei der Stange zu halten. Erst unlängst wurde auf Grund einer Initiative des BMG der demokratisch gewählte Vorsitzende der Kreisstelle Mettmann vom Vorstand der KVNO aus seinem Amt entlassen.
Die KV Nordrhein wirkt daran mit, ihre Mitglieder zu kostenloser Arbeit zu zwingen. Wir sollen weiter behandeln, auch wenn das Budget aufgebraucht ist. Wir sollen dieselben Patientenzahlen behandeln, auch wenn das Budget gekürzt wird. Wir sollen das gleiche leisten, auch wenn der Punktwert weiter fällt. Wir sollen verordnen, auch wenn Regresse drohen. Die KV betreibt hierfür sogar Gerichtsverfahren gegen ihre Zwangsmitglieder.
Die Freiheit des Arztberufs wird zu Grabe getragen. Ärzte verlassen scharenweise das Land, ausscheidende Ärzte finden kaum Nachfolger, Praxissitze verwaisen. Der Staatsapparat schafft ein planwirtschaftliches Gesundheitssystem, das die Grundrechte von Arzt und Patient verletzt und das wegen fehlender Demographiefestigkeit und Nachhaltigkeit nicht zukunftsfähig ist.
So gehört die KV nach 50 Jahren „Berufstätigkeit“ aufs Altenteil, raus aus dem aktiven Geschäft.
Die Vertragsärzte brauchen eine von staatlichem Zwang unabhängige Interessenvertretung.
Ihre Freie Ärzteschaft