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Ist die ambulante medizinische Versorgung noch gewollt?

Ein Beitrag von H. Hüsgen (Ärztenetz Linker Niederrhein)

Rein marktwirtschaftlich führt die Unterfinanzierung der ambulanten Versorgung dazu, dass längst nicht mehr genügend Ärzte in diesem System zur Verfügung stehen. Da Ärzte nicht an- oder abgeworben werden können, sondern langfristig ausgebildet werden müssen, droht ein langfristiges Problem.

Rein marktwirtschaftlich ist längst klar, dass ein Nachfrageüberhang und ein Angebotsengpass entstanden ist, und dass sich beides dramatisch ausweitet.

Daher stellt sich die Frage, ob die ambulante medizinische Versorgung noch gewollt ist.

Wenn nicht, dann sollten wir das wissen und die Praxen schließen. Derzeit ist unser "Marktwert" international gut genug, um eine solche Veränderung überleben zu können.

Wenn die freiberufliche ambulante Versorgung nicht mehr gewollt ist: wären dann Ambulatorien der Kassen mit angestellten Ärzten die Alternative? (Ich wäre nicht bereit, mitzumachen ... Aber wer macht es dann?)

Wenn sie aber noch gewollt ist - dann sind wir niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte eine Interessengemeinschaft - Fach- und Hausärzte gemeinsam - die diese Versorgungsstruktur als Lebensleistung erarbeitet haben. Wir lassen uns darin nicht gegeneinander ausspielen und entwerten - sondern ausschließlich gemeinsam anerkennen!

Anerkennung bedeutet:

Sicherung unserer Lebensleistung in persönliche Ausbildung und Praxisgründung, Sicherung der in Freiberuflichkeit geschaffenen Werte, Sicherung der Zukunft.

Wer uns haben will, muss uns ganz wollen: ganz und gar - nicht billigst, nicht teilweise. Wer uns haben will, muss uns auch bezahlen wollen: als hochqualifizierte Akademiker mit der Bereitschaft, zu "ungünstigen Zeiten" zu arbeiten - und der Preis muss stimmen!!

Wir müssen den Kolleginnen und Kollegen einen Weg weisen! Nicht als Pflicht, aber als Angebot, denn sonst verirren wir uns gemeinsam:

Keine Veträge mit Kassen auf "Nebenkriegsschauplätzen" - keine Almosen für DMP, Hausarztverträge oder andere Bürokratiegängelei! Unsere Ablehnung der Hausarztverträge mit dem wichtigen Argument, die informationelle Selbstbestimmung und das Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patient schützen zu wollen, wurde bisher so dargestellt, dass die Ärzte keine Lust auf Bürokratie hätten - deshalb müssten die armen Patienten auf die Chance verzichten, Praxisgebühr sparen zu können ...

Arzneiverordnung ist keine schändliche Straftat, sondern verantwortungsvolle Aufgabe: keine Regresse dafür - sondern Beteiligung an den Einsparungen vernünftiger Verordnung!

Schluß mit Praxisbudgets und gedeckelter Vergütung! Keine Praxisbudgets, keine Individualbudgets und keine floatenden Punktwerte!

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