Am 12.4.3005 meldete die DAK, daß der Krankenstand 2004 auf 3,2 Prozent (2003: 3,5 Prozent) gesunken sei.
Gleichzeitig nahmen seit 1997 sowohl die Krankheitsfälle als auch die Krankheitstage bei den psychischen Erkrankungen alarmierend zu: die Zahl der Fälle bei psychischen Erkrankungen stieg um 70%. Mittlerweile gehen fast zehn Prozent der Fehltage bei den aktiv Berufstätigen darauf zurück.
DAK-Vorstandsvorsitzender Rebscher dazu: "Gesundheitspolitisch müssen wir diese besorgniserregende Entwicklung in den Fokus rücken und Prävention und Versorgungsqualität optimieren".
Die Bevölkerung zeigt sich auf den ersten Blick erstaunlich offen und tolerant gegenüber psychischen Erkrankungen. Zwar meinen 82% der Bevölkerung, dass psychische Leiden als Krankheiten akzeptiert werden, aber
30% der Arbeitnehmer glauben, dass der Vorgesetzte wenig Verständnis hat, wenn ein Mitarbeiter wegen psychischer Probleme nicht am Arbeitsplatz erscheint.
56% wäre es gegenüber dem Arbeitgeber unangenehmer, wegen psychischer Probleme am Arbeitsplatz zu fehlen als wegen anderer Krankheiten, 26% halten psychische Erkrankungen für einen "Vorwand für Blaumacherei".
Von Hausärzten werden psychische Erkrankungen mittlerweile häufiger entdeckt bzw. richtig diagnostiziert. Patienten suchen heute wegen psychischer Probleme eher einen Arzt oder Psychologen auf als früher. Und: die moderne Arbeitswelt geht häufig mit schlechteren Rahmenbedingungen für die Menschen einher.
"Angststörungen und Depressionen werden immer mehr zu Volkskrankheiten der Zukunft." kommentiert DAK-Chef Rebscher die Ergebnisse (Angsterkrankungen: Männer zwischen 25 bis 29 Jahren:
+106%, Frauen zwischen 20 und 24 Jahren:
+123%). Seit 2000 stieg die Zahl der Krankheitstage aufgrund depressiver Störungen um 42%.
Insbesondere im Gesundheitswesen, in der Öffentlichen Verwaltung, sowie in den Wirtschaftszweigen Bildung, Kultur, Medien und Banken und Versicherungen gibt es überdurchschnittlich viele Fehltage aufgrund psychischer Erkrankungen.
An jedem Tag des Jahres 2004 waren von 1000 Arbeitnehmern 32 krankgeschrieben. In den westlichen Bundesländern beträgt der Krankenstand durchschnittlich 3,0 Prozent, in den östlichen Bundesländern 3,8 Prozent. Ein Krankheitsfall dauerte 2004 wie im Vorjahr durchschnittlich 11,5 Tage.
An erster Stelle stehen Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems (22,6% aller Krankheitstage),
gefolgt von Erkrankungen des Atmungssystems (15,5%),
Verletzungen (14,4%),
psychischen Erkrankungen (9,8%),
Erkrankungen des Verdauungssystems (7,2%)
und des Kreislaufsystems (5,6%).
DAK Gesundheitsreport 2005