Wollen Sie, dass die Krankenkassen alles über Sie wissen? Noch mehr Bürokratie für den Arzt und noch weniger Zeit für Sie?
Nein?
Dann lesen Sie bitte weiter:
Krankenkassen, Politik und die Quasi-Behörde 'Kassenärztliche Bundesvereinigung' haben ein neues Bürokratie-Monstrum erschaffen. Es trägt den harmlosen Namen 'Ambulante Kodierrichtlinie' (AKR).
Ihre persönlichen Krankheitsdaten sollen ab 1. Juli 2011 weit detaillierter als bisher an die Krankenkassen gemeldet werden. Mit einem geschätzten zusätzlichen Arbeitsaufwand von 1 Stunde pro Tag soll Ihr Haus- oder Facharzt über seine Abrechnung höchst private Informationen über Sie und Ihr Krankheitsbild an die Krankenkassen liefern. Diese 'Codes' werden dort gespeichert - möglicherweise für Jahrzehnte.
Was heißt das für Sie?
- Sie werden zum gläsernen Patienten gemacht!
- Aufgrund dieser unerträglichen Bürokratie werden die Wartezeiten für Sie noch länger werden und immer mehr junge Ärzte werden Deutschland verlassen!
- Möglicherweise werden Sie sich beim Abschluss einer Lebens-, Unfall- oder Berufsunfähigkeits-Versicherung wundern, was alles über Sie bekannt ist.
- Ihre behandelnden Ärzte müssen sich immer mehr mit dem Computer beschäftigen, um - zu Ihrem Nachteil - Daten einzugeben und können sich immer weniger um Sie persönlich kümmern!
Wehren Sie sich jetzt gemeinsam mit uns!
Unterstützen Sie die Petition auf dem ausliegenden Unterschriftsformular in der Praxis!
Unterzeichnen Sie online!
Die Zeit drängt! Wenn bis zum 15. Februar 50 000 Unterschriften zusammenkommen, wird sich der Petitionsausschuss des Deutschen Bundestags mit dem Thema 'AKR und Bürokratie' befassen.
V.i.S.d.P. Freie Ärzteschaft, Martin Grauduszus, Bergstraße 14, 40699 Erkrath
Tel.: 02104 1385975, Fax: 02104 449732, mail@freie-aerzteschaft.de
Freie-Aerzteschaft.de [ 25.01.2011, Unterstützen Sie die Bundestags-Petition Nr. 15520 zum „Stopp der ambulanten Kodierrichtlinien“ ]
Text der Bundestags-Petition 15520:
„Ärzte – Stopp der ambulanten Kodierrichtlinien“
An die Politiker aller Parteien: Bitte stoppen sie die "Ambulanten Kodierrichtlinien", wie sie von den gesetzlichen Krankenkassen und der "Kassenärztliche Bundesvereinigung" unter Inkaufnahme großer zeitlicher Belastungen für ambulant tätige Ärzte, aber ohne sachliche Notwendigkeit für die Patientenversorgung durchgedrückt werden.
Begründung
Ich schreibe diese Petition als Hausarzt einer ländlich strukturierten Region. Gerne hätte ich einen 48-Stunden-Tag, um meinen Patienten die Zeit zu widmen, die für eine gute ambulante Versorgung notwendig ist. Mit der für 2011 geplanten Einführung der "Ambulanten Kodierrichtlinien" (AKR) wird die sowieso schon knappe Zeit im Ambulanten Bereich noch weiter gekürzt und gefährdet damit die Qualität in der Medizin. Auch schreckt dieses Mehr an Bürokratie die dringend in Deutschland benötigten jungen Ärzte ab hier zu bleiben, anstatt scharenweise in die Schweiz zu gehen.
Warum sind diese Kodierrichtlinien so katastrophal? Hierzu nur drei Beispiele: Es wird verlangt, dass über fünf (!) Stellen kodiert wird und damit schon für eine einzige Diagnose ein zusätzlicher Zeitbedarf von bis zu 10 min notwendig werden kann. Weiterhin müssen die Diagnosen chronisch kranker Patienten jedes Quartal neu begründet werden – jedes Quartal von Neuem unsinnige Arbeit. Kodes werden hinzugefügt, wenn der Patient ein Rezept holt und werden wieder gelöscht wenn er in die Sprechstunde kommt. Und so weiter... . Anhand eines Versuches mit einhundert Praxen in Bayern sowie minuziös dokumentierter Einzeltests wurde festgestellt: Dieser Aufwand kostet uns ambulant tätige Haus- und Fachärzte zwischen einer und zwei Stunden an zusätzlicher Büromedizin pro Tag!
Dabei dient diese "Kodiererei" in keinster Weise einer besseren Patientenversorgung! Die KBV schreibt hierzu bezeichnenderweise selber: "anamnestische Diagnosen ohne Leistungsbezug sind nicht zu übermitteln". Es interessiert offensichtlich gar nicht, was für den Patienten wichtig ist! Der einzige Sinn der AKR besteht vielmehr in der Erfassung von statistischen Daten zur Häufigkeit von Erkrankungen (Morbidität). Diese Information lassen sich aber auch anders und mit viel weniger Aufwand erfassen. Völlig absurd ist die Aussage der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, die Ärzte hätten dieses System ja selber gewünscht um endlich gerechter abrechnen zu können.
Durch politische Vorgaben in 2008 (§295 Abs. 3 SGB 5) wurden Kassenvertreter, Statistiker und andere Theoretiker in die Lage versetzt dieses Kodiersystem zu entwickeln. Nicht beteiligt waren Patienten und ambulant tätige Ärzte. Diese sollen jetzt ohne Rücksicht auf die immensen zeitlichen Belastungen ein Verfahren umsetzen, das in dieser Form völlig unnötig ist und gleichzeitig dem Arzt 10 bis 20% seiner Arbeitskraft entzieht. Dieses Vorgehen stiehlt dem kranken Menschen die so notwendige Zuwendung und Aufmerksamkeit durch seine Ärzte und reduziert damit die Qualität in der Medizin. Auch ein in letzter Zeit häufig versprochener Bürokratieabbau sieht anders aus.
Deshalb soll diese Petition ein Appell an unsere Gesundheitspolitiker sein, sich diese bürokratischen Fehlentwicklungen im Gesundheitswesen bewusst zu machen und Abhilfe zu schaffen! Dr. med. Tobias Neuhauser aus Müllheim (Baden-Württemberg)
Der KBV-Vorstandsvorsitzende Köhler begrüßt den Vorschlag des Bundesgesundheitsministers, die Ambulanten Kodierrichtlinien (AKR) erst 2012 einzuführen. Auf die Idee kommt er natürlich erst, nachdem der Widerstand gegen dieses Monstrum, das er selbst ersch
Aufgenommen: Feb 21, 22:20