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Meidet Igelärzte

IGeL - Der Marktstand des Kurpfuschers

Die sogenannten Igelleistungen sind nichts anderes als Nötigung oder in einigen Fällen sogar Erpressung.

Zu diesen Nötigungen und Erpressungen gehört beispielsweise die Raucherentwöhnung. Auch die ansonsten für ihre Vorurteilslosigkeit gerühmte Netzgemeinde fällt gelegentlich ganz gern auf Parteipropaganda herein, wie mir scheint: die Noweski-Strategie trägt Früchte.

Millionen Arbeitsplätze gefährdet: SPD will Gesundheitswirtschaftswachstum stoppen.

facharzt.de [ IGeL: SPD will „wachsendes Milliardengeschäft der Ärzte“ eindämmen – „unanständiges Ausmaß“ ]

Die SPD im Bundestag will das „wachsende Milliardengeschäft“ von Ärzten, so informiert die Nachrichtenagentur dpa die Redaktionen bundesweit, mit den von Kassenpatienten selbst bezahlten Zusatzleistungen eindämmen und setzt dabei vor allem auf mehr Aufklärung. „Das Ausmaß, in dem ein Teil der Ärzte ihren Patienten diese individuellen Gesundheitsleistungen aufdrängt, ist unanständig - vor allem bei bestimmten Facharztgruppen”, sagte die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, Carola Reimann, der „Braunschweiger Zeitung”.

Die Frau ist wahrscheinlich eine Schläferin der FDP, und sie wurde heute geweckt, um die "Aktion 15 Promille" zu befördern.

Mal im Ernst: manche Kunden haben ganz anständige Igel in der Tasche. Die lassen sich überhaupt nicht einseifen.

Herr Meinefreundinhatmichverlassen beispielsweise. Seine Schlafqualität verschlechterte sich subjektiv deutlich, nachdem ihm seine Schlafgenossin jäh den Laufpass gegeben hatte. Meinen Hinweis, dass die Erörterung von Partnerschaftskonflikten bei gleichzeitiger Abwesenheit ernster Krankheiten keine Kassenleistung der Solidargemeinschaft sei, quittierte er mit tiefem Unglauben, und er befand einen Folgetermin auf eigene Kosten für unnötig.

So regelt sich der Markt von selbst, und ich sitze weiter auf den schwer und unheilbar Kranken fest, denen ich nicht im Traum irgendwelche unanständigen Angebote machen würde.

Für wen halten Sie mich sich eigentlich, Frau Reimann?

 

Planwirtschaftlicher Gesundheitsfonds ruiniert die Qualität

"Das Monopol der Ärzte muss gebrochen werden" : Berliner Zeitung

Das ist ein ganz wichtiger Schritt, dass das Monopol der Kassenärztlichen Vereinigungen aufgebrochen wird. Die Standesvertretungen der Ärzte sind mit ihren allumfassenden Aufgaben aus wettbewerblicher Sicht ein Anachronismus. Der riesige Streit um die Ärztehonorare ist ein Beispiel dafür, dass die Politik Marktwirtschaft will, sich aber in Regulierung verheddert. Der planwirtschaftliche Ansatz führt weder zu einer gerechten Verteilung der Honorare noch zu einer sachgerechten Bedarfsdeckung.

Der Präsident des Bundeskartellamtes hat gesprochen. Interessant die Überschrift des Artikels; sie hätte auch "Planwirtschaftlicher Gesundheitsfonds ruiniert die Qualität" oder "Die Gesundheitspolitik hat völlig versagt" lauten können. Aber nein...

Im Übrigen soll der Kartellamtsleiter von erschreckender Unkenntnis geplagt sein, und er sollte sich lieber um Wirtschaftsunternehmen, statt um das Gesundheitswesen kümmern. Sagt das Gesundheitsministerium.

Richtig ist natürlich, dass Planwirtschaft nicht (sach)gerecht sein kann. Ein Teil Deutschlands hat damit so seine eigenen Erfahrungen gemacht - aber es scheinen sich noch heute verdammt viele danach zu sehnen, dass ihnen jemand das Denken abnimmt.

AOK: Abrechnung für tote Patienten

Es gab mal Berichte über betrügerische Ärzte, die angebliche Behandlungen bei längst Verstorbenen angeblich abgerechnet haben sollen.

Die AOK hat gut aufgepasst und offensichtlich aus diesen Fehlern gelernt:

Der AOK-Bundesverband will sich zusätzliche Millionen aus dem Gesundheitsfonds sichern und Krankheitszuschläge für das volle Kalenderjahr einfordern, selbst wenn der Versicherte schon zu Jahresbeginn gestorben ist.

via

Mensch, AOK.  Das finde ich jetzt grenzwertig. Ob das vom SGB 5 gedeckt ist? Was wohl die Wuppertaler Schwerpunktstaatsanwaltschaft daraus machen wird?

Ich kann es nicht. Wählt mich ab. (10)

law blog» Archiv » Weniger unerträglich

Allerdings war es für mich bislang unvorstellbar, dass Abgeordnete ein Gesetz verabschieden, das sie für verfassungswidrig halten. Aber das ist jetzt geschehen.

Und warum machen Abgeordnete so etwas?

law blog» Archiv » Lobotomierte Volltrottel

Ich sehe es als meine Pflicht als Abgeordnete an, solche weitgehenden, intransparenten und verfassungsrechtlich schlicht unzulässige Verträgen zu Lasten Dritter durch eine gesetzliche Grundlage abzuschwächen und ihre negative Wirkung zu reduzieren.

Rechtfertigungsversuch von Elke Ferner (SPD) in Hinblick auf ihre Beteiligung am Zugangserschwerungsgesetz.

(Sie erinnern sich vielleicht: Elke Ferner war die, die erst Gesetze beschließen und später sehen will, was drin steht, und die, die mal gesagt hat, dass sich auch Wissenschaftler nach dem Willen des Gesetzgebers richten müssen.)

Also - erst Gesetze beschließen und später nachsehen, was daraus geworden ist. Kleiner Blick ins Ausland gefällig?

Internet censoring in Iran was developed with the initial justification of blocking online pornography, among other material considered offensive by the regime, according to those who have studied the country's censoring.

Update: so sieht das dort aus:

 

Wörterbuch "Experte - Deutsch"

Unsere Gesundheitspolitiker und Experten sind manchmal schwer zu verstehen und werden daher auch oft missverstanden. Vielleicht könnte ein Wörterbuch helfen, die Kluft zwischen den Experten und dem einfachen Patienten-und Ärztevolk zu kitten.

Wenn Ihr Politiker (Experte) … sagt, dann meint er eigentlich…


Qualität = billig

Patientenrechte stärken = Leistungen einschränken

Doppeluntersuchungen vermeiden = Diagnosen vermeiden

Praxisgebühr = Kassengebühr

Transparenz = Überwachung

Notfalldaten auf der Karte = alle Daten auf dem Server

Schweigepflicht = nicht über die Datenweitergabe reden

Einkommen = Umsatz

Synergieeffekte nutzen = Anzahl der Praxen reduzieren

wohnortnah = in der Nähe von Deutschland

Leistungserbringer = Ärzte, Zahnärzte, Therapeuten

Leistungsempfänger = Bittsteller

Kostenträger = Krankenkassen

Effizienzreserve = Patient

Wirtschaftlichkeitsreserve = Behandlung

Taliban = Freie Ärzteschaft

Versorgung = billige Behandlung

Neue Versorgungsmodelle = börsennotierte Sparaktionen

Med. Fachangestellte = arbeitslose Arzthelferin

Regelleistungsvolumen = Plan

Budget = Ration

Eigenverantwortung = fixe Zuzahlung

Behandlungspfad = Kochbuch für Ärzte

Stärkung des Wettbewerbs = Planwirtschaft

Disease Management = Krankheitsverwaltung

Managed Care = telefonische Krankheitsverwaltung

E-Health = Krankheitsverwaltung per Internet

Pay für performance = Werkvertrag

Quartal = kleinste Planerfüllungseinheit

Versorgungsebene = Arzt

Soziale Gerechtigkeit = Füllwort, passt immer

auf Augenhöhe = im Pschyrembel geblättert oder gegoogelt

Rightcoding = Diagnosen hinbiegen

AGNES = Arztersatz für entvölkerte Flächenländer

Gesundheitsfonds = Krankheitssteuer

Mobiditätsorientierter Risikostrukturausgleich = Zungenbrecher, siehe auch: lila Flanellläppchen

Kundenorientierung = mit Mineralwasser und Heftchen ablenken

Behandler = Arzt oder Therapeut

Vorauskasse = Kassenbeitrag, Praxisgebühr und Zuzahlung

Geiselnehmer = Erzieherinnen in den Kitas

Tankstelle = Apotheke

Kartelle aufbrechen = den ganzen Mist an die Spessart AG abgeben

Fehlversorgung = zu teuer

Überversorgung = zu teuer

Unterversorgung = zu auffällig

Flächendeckende Versorgung = MVZ in der Mitte Deutschlands

verkrustete Strukturen = Ärzte, Patienten und Krankheiten

Apparatemedizin = vom Reflexhammer aufwärts, zu teuer

innovativ = billiger

wirtschaftlich = noch billiger

Lohnnebenkosten = Differenz zu China und Sri Lanka, abzuschaffen


Mit freundlicher Genehmigung des Autors

Der noch amtierende KVNo-Vorsitzende schwebt über den Dingen

[ 16.06.2009, Rundfax Freie Ärzteschaft ]

Sehr verehrte Frau Kollegin,
sehr geehrter Herr Kollege,

eine Düsseldorfer Personalie, die in den letzten Tagen Schlagzeilen machte, markiert einen wichtigen Teil-Erfolg in unserem Kampf gegen die elektronische Gesundheitskarte: mit seinem angekündigten Rücktritt vom Vorsitz der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein verlässt einer der Protagonisten dieses gigantischen Datengier-Projektes das sinkende Schiff. Mit Dr. Leonhard Hansen verliert das überschaubare Trüppchen der eCard-Befürworter eine ihrer Galionsfiguren!

Aber Obacht ist weiter geboten! Denn noch ist der KV-Vorsitzende im Amt und noch kann er – obwohl beschädigt – weiter für das Projekt von Kassen und BMG agieren. Von vielen unbemerkt will die KV die Frist für die Bezuschussung der neuen Lesegeräte bis Ende Oktober verlängern: einerseits ein Beleg dafür, dass sich das bisherige Andienen der Lesegeräte als Flop erwiesen hat, andererseits dafür, dass die KVNo-Führungsspitze unverdrossen am Projekt festhält. Und das mit dem Wissen, dass Bundesmantelvertrag und BMG unvermindert die Online-Anbindung der bezuschussten Lesegeräte vorsehen

– trotz wiederholter anders lautender Voten der Vertreterversammlung der KVNo
– entgegen der Empfehlung der Ärztekammer Nordrhein
– entgegen der Beschlüsse von drei Deutschen Ärztetagen
– trotz des Scheiterns der 10.000-Tests
– ohne die 100.000-Tests begonnen zu haben.

Das Problem, dass die Fotos der Versicherten nicht auf Authentizität geprüft werden – wie unlängst selbst der Datenschutzbeauftragte Schaar monierte - stört die Verantwortlichen dabei ebenso wenig wie die Ablehnung der eCard nicht nur bei uns Ärzten, sondern auch in der Bevölkerung: bei einer aktuellen Umfrage sprachen sich 61,2 Prozent gegen die Karte aus (WZ vom 4. Juni 2009).

Dies alles ignoriert der noch amtierende KVNo-Vorsitzende; er schwebt über den Dingen – und von dort diffamiert er die verantwortungsbewussten Kritiker der eCard mit dem Vorwurf der „Talibanisierung“.

Aus Anlass dieses unärztlichen Verhaltens von Herrn Hansen sollte aus seinem angekündigten ein unmittelbarer Rücktritt werden! Wenn wir mehrheitlich keine Lesegeräte anschaffen, wird es auch keine eCard geben, denn dann kann die Gematik nach gültiger Beschlusslage keine Ausgabe neuer Versichertenkarten veranlassen.


Mit freundlichen kollegialen Grüßen

Martin Grauduszus Hans-Peter Meuser Dr. Peter Loula Dr. Ewald Proll Wieland Dietrich

Wordle: Lesegeräte

Wenn die Psyche krank wird - führt der Weg zwangsläufig in die Klinik?

Wir möchten Sie herzlich einladen zur Präsentation des Konzeptes „Krisenbetten“ in Wuppertal

am Mittwoch, dem 1.7.2009
von 17.00 bis 19.00 Uhr
im Rathaus Elberfeld, Raum 302

Seit 8 Jahren bestehend, behauptet sich in Bremen erfolgreich eine ambulante Krisenversorgung von psychisch erkrankten Menschen, ergänzt durch „Rückzugsräume“ der Gesellschaft für ambulante psychiatrische Dienste GmbH e.V. (GAPSY).

Dieses Angebot findet im Rahmen der integrierten Versorgung nach § 140 a-d Sozialgesetzbuch V statt und soll die stationäre psychiatrische Versorgung entlasten, und stationäre Aufenthalte für bestimmte Personen verhindern helfen.

In Kooperation mit den verschiedenen zuständigen Verantwortlichen in Wuppertal, niedergelassenen Fachärztinnen und Fachärzten, den Trägern, Verbänden und Diensten der Krisenversorgung wurde ein auf Wuppertaler Verhältnisse abgestimmten Konzept erstellt, das wir Ihnen präsentieren möchten.

Die Informationsveranstaltung dient dem Ziel, ein solches Angebot in Wuppertal zu implementieren, um damit die Krisenversorgung auch in Wuppertal zu verbessern.

Die Finanzierung – z.B. die des ärztlichen Hintergrunddienstes – wird in Bremen im Rahmen der integrierten Versorgung derzeit durch zwei Krankenkassen (AOK Bremen und Bremerhaven und hkk Bremen) gewährleistet. Des weiteren besteht auch beim Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales (MAGS) des Landes NRW ein großes Interesse an der Realisierung dieses Projektes. Im Rahmen einer Informationsveranstaltung möchten wir Ihnen das für Wuppertal konzipierte Modell vorstellen und um Ihre Unterstützung werben. Wie sie dem Flyer entnehmen können, werden auch VertreterInnen aus Bremen da sein und Fragen zur dortigen Umsetzung beantworten können.

Wir hoffen, dass wir Ihre Neugier geweckt haben und Sie ihre Teilnahme ermöglichen können. Es erwartet Sie ein kleiner Umtrunk. Zur besseren Planung freuen wir uns auf Ihre Anmeldung auf der beigefügten Karte.

Wir freuen uns auf Ihr reges Interesse und einen lebhaften Austausch!

Dr. Stefan Kühn - Sozialdezernent der Stadt Wuppertal
Dr. Ewald Proll, Dr. Alain Grandin - Wuppernetz Psychiatrie